Gerade weil Europa in einer instabileren Welt und in Zeiten der Globalisierung für unsere Zukunft wichtiger denn je ist, dürfe man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn die EU zunehmend kritischer gesehen wird. "Ein leidenschaftlicher Europäer arbeitet an substanziellen Verbesserungen der Gemeinschaft, wer so tut, als gäbe es überhaupt keinen Änderungsbedarf, schadet der EU." Zu diesem Fazit kommt Kerstin Schreyer, die stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, nach einem Fachkongress ihrer Fraktion am gestrigen Freitagabend mit rund 250 Teilnehmern. Der Kongress im Maximilianeum stand unter dem Motto "Am seidenen Faden - Wie geht's weiter mit Europa?".
"Russland setzt auf Destabilisierung Europas und hat den gemeinsamen Wertekonsens verlassen", mahnte Julian Reichelt, der neue Vorsitzende der "Bild"-Chefredaktionen als einer der Experten bei der Podiumsdiskussion. "Für die CSU-Fraktion kann die Antwort darauf nur lauten, dass Europa in den wichtigen Themen einig auftreten muss. Wir brauchen Europa in den großen Dingen", sagte Franz Rieger, der Vorsitzende des Europaausschusses im Bayerischen Landtag.
"Europa muss so arbeiten, dass daraus eine gewachsene Begeisterung entsteht, eine positive Botschaft über Europa erlebbar wird", mahnte Dr. Martin Huber, der Vorsitzende der Jungen Gruppe der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, die die Veranstaltung wesentlich vorbereitet und organisiert hat.