Bei ihrem Besuch in der datArena der Universität der Bundeswehr München machten der Leiter der Staatskanzlei Dr. Florian Herrmann und die Landtagsabgeordnete Kerstin Schreyer einen Gang durch die Geschichte der Informationstechnologie und ließen sich von der Hollerithmaschine bis zu den Vektorprozessoren die vielen interessanten Sammlungsstücke zeigen.
Zu der kleinen Reise in der „Zeitmaschine“ datArena lud von Seiten der UniBw M Vizepräsident Prof. Geralt Siebert ein. Im Gespräch ging es vor allem darum, wie man das digitale Kulturerbe bewahrt und in die Zukunft trägt. Dr. Florian Herrmann, Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, betonte: „Mit ihrem Motto 'Das kannst Du auch' und dem Hochbegabtenprogramm, auf das Prof. John Zabolitzky bei seiner Führung hinwies, verfolgt die datArena ein klares Ziel: Jugendliche zu motivieren und sie bei dem nicht immer einfachen Weg in die MINT-Fächer zu unterstützen.“
Die Professoren Stefan Pickl und Uwe Borghoff aus der Fakultät für Informatik machten darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, dass hier nicht nur alte Rechner präsentiert werden, sondern dass sie lauffähig seien und auch die entsprechende Software vorhanden ist. So könnten wichtige Daten wieder lesbar gemacht werden, wie zum Beispiel die Spektrogramme von Radioaktivitätsmessungen in Bayern nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl 1986, die von Seiten der Bayerischen Archivverwaltung vor kurzem erbeten wurden. Heute sei es mehr denn je wichtig, so Prof. Pickl, „datengetriebene Entscheidungen in ganz kurzer Zeit zu fällen“. Darüber hinaus, betonte Prof. Borghoff, müsse man ein Konzept davon haben, „welche elektronischen Daten man wie für die Zukunft hinterlässt“.
Minister Herrmann und Abgeordnete Schreyer ließen sich einige Projekte erklären und wollen die weitere Integration der datArena in das bayerische Museums- und Wissenschaftsökosystem gern unterstützen. Kerstin Schreyer: „Nach meinem ersten Besuch bei der datArena war mir gleich klar, was für ein einzigartiges Juwel ich da in meinem Stimmkreis habe. Es war mir wichtig, diese Institution dem zuständigen Minister zu zeigen. Ich bin Florian Herrmann sehr dankbar, dass er sich Zeit für diesen Besuch genommen hat.“
Am Ende des Termins stand ein virtueller Besuch in der Villa, die Thomas Mann und seine Familie in den Zwanzigerjahren an der Poschingerstraße in München-Bogenhausen bewohnt haben. Der Minister ließ sich von der Idee begeistern, mit einer VR-Brille bald vielleicht auch Thomas Manns Villa in Pacific Palisades, USA, virtuell besuchen zu können. Zunächst aber möchte er seine auf einem „Atari“ geschriebene Abiturrede vorbeibringen. Diese wieder ans Licht zu holen, dürfte für die Experten der datArena nur eine Fingerübung sein.